„Drei Mal habe ich in dieser Woche Weltgebetstag erlebt und immer anders.“ sagte eine Gottesdienstbesucherin am Sonntag in der Apostelkirche. Eröffnet mit einem temperamentvollen Trompetensolo zur Orgel wurde der Kindergartengottesdienst des Kinderhauses zum Thema des ökumenischen Weltgebetstages „Kommt alles ist bereit“. Dann ging es um Leila, lahm von Geburt an, die arbeitslos bettelnd am Markt sitzen muss, bis sie eine Einladung zum Fest bekommt, zu dem sie trotz großer Bedenken hinkt und mit vielen anderen, sonst auch Ausgestoßenen fröhlich feiern kann. So sind auch wir eingeladen zum Fest des Herren. Als Zeichen dafür erhielten alle ein Stück nach slowenischem Rezept gebackenes Brot und beim Festtagstanz drehten sich die Gottesdienstbesucher in den Kirchenbänken mit.
Dienstag und Freitag feierten die „Nord- und Süd“ Senioren nachmittags Weltgebetstag an einer festlich gedeckten Tafel mit Servietten in den Nationalfarben, mit selbstgebastelten Bienchen und Slowenischen Fahnen, mit einigen Texten und Liedern der Gebetsordnung, begleitet vom Klavier. Mit Bildern erfuhren sie viel Interessantes über das diesjährige Weltgebetstagsland. Auch einen Tanz gab es, einen im Sitzen dieses Mal.
Freitag, 1. März – dem eigentlichen ökumenischen Weltgebetstag –sind wir um 19 Uhr in der Apostelkirche im Gebet verbunden mit vielen Menschen verschiedener Konfessionen in unserem Land und um den ganzen Erdball: Erst lauschen alle andächtig dem Klang der Glocken durch das geöffnete Fenster. Der Saal ist bis auf wenige leere Plätze richtig voll. Dann plötzlich erklingen im Vorspiel zum ersten Lied mit Tuba, Congas, Flöten, die Gitarre, Rasseln, alle anderen aus der Musikgruppe und begleiten schwungvoll die Lieder der Gebetsordnung. Daraus erfahren wir auch von den Problemen der Frauen in Slowenien wie Alkoholismus, Ausgegrenztheit der Roma, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Abwanderung vom Lande – vieles, was auch wir kennen, und schließen es mit in unser Gebet ein. Gerade deshalb ist es wichtig die Einladung zu hören und weiterzugeben, wie es im Gleichnis vom Festmahl bei Lukas zu lesen ist. Ein kurzes lustiges Anspiel führt uns vor Augen, was gemeint ist. Tanz darf bei einem slowenischen Fest nicht fehlen, man hat schon Lust bei den Polka-Klängen aufzuspringen, und dann gibt es wirklich einen großen Kreis um die Stühle herum, alle tanzen die einfachen Tanzschritte mit und wenn es nicht so richtig gelingen will, ist es auch nicht schlimm. Im Anschluss sind alle eingeladen, Köstlichkeiten aus der slowenischen Küche zu probieren und beim Eine-Welt-Laden einzukaufen. Da ist es noch mal so richtig gesellig. Ein herzlicher Dank allen, die aus unserer katholischen Nachbargemeinde und aus unserer Gemeinde den Abend mit vorbereiteten und zum Gelingen beitrugen.
Es tut gut, auch mal über den Tellerrand zu schauen.