Solaranlage Weinbergskirche unterstützt Gebäudeunterhaltung

Deutlich ist die Solaranlage auf dem Dach der Weinbergskirche zu erkennen

Der Titel dieser Meldung klingt eigentlich paradox: Wie kann eine technische Anlage die Erhaltung eines Gebäudes unterstützen? 

 

Seit 10 Jahren erzeugt die Solaranlage auf dem Dach der Weinbergskirche umweltfreundlichen "grünen Strom", der in das öffentliche Netz des örtlichen Netzbetreibers DREWAG NETZ GmbH eingespeist wird. Und im Sommer dieses Jahres ist der große Moment gekommen:

 

Die Investitionen haben sich vollständig amortisiert - von nun an wird ein nicht unerheblicher finanzieller Überschuss erzeugt, der vollständig der Gebäudeunterhaltung und damit auch den dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten zugute kommen soll. Und mit jährlich bis zu 3.000 EUR kann damit ein wertvoller Beitrag für den Erhalt der Kirche gewährleistet werden. Diese großartige Leistung wird umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass viele Steine auf dem Weg zur Solaranlage beiseite geräumt werden mussten.

 

Gegen Ende der 1990er Jahre traten Menschen an den Kirchenvorstand heran, welche die Potenziale eines DBU-Förderprogramms im Zusammenhang mit ihrer Kirche sahen. Sie trafen auf Vertreter der Kirchgemeinde, welche nicht euphorisch, aber auch nicht ablehnend reagierten. "Eine Solaranlage ja, aber ohne Gelder der Gemeinde!" lautete die Devise. So erfand man im lenkenden Bauausschuss, neben dem DBU-Anteil, den nicht nur symbolischen Zuschuss der sächsischen Landeskirche und DREWAG- Sponsoringgeldern für den notwendigen Eigenanteil das Privatdarlehen zu aktivieren. Einzelne engagierte Enthusiasten gaben Geld für den Bau der Anlage und bekommen dieses über die vom Gesetzgeber garantierte Einspeisevergütung verzinst zurück. Die dann immer noch klaffende Lücke in der Finanzierung wurde großzügig von einer Einzelspenderin aus der Gemeinde geschlossen. Der Bau konnte beginnen, die Anlage ging am 20.12.2002 ans Netz.

 

Nach nunmehr 10 Jahren erfolgreichen Betriebes der Solaranlage zeigt sich, dass strategische Entscheidungen, die in ihrer Wirkung deutlich über die Legislaturperiode eines Kirchenvorstandes hinausgehen und sicher auch manchmal Risiken beinhalten können, langfristig sinnvoll und nachhaltig wirken. Und so hofft der Kirchenvorstand, dass mit der bevorstehenden Erneuerung der Kirche die Anlage vielleicht sogar vergrößert werden kann - hoffentlich auch wieder mit der Unterstützung engagierter Gemeindeglieder.