Musikalische Andacht zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag, dem 29. März

Selten zu hörende Barockmusik von Christoph Graupner, einem Zeitgenossen von Telemann, Händel und Bach, wird am Karfreitag in der Weinbergskirche gespielt. „Wo gehet Jesu hin?“ lautet die Überschrift des Konzerts. Sie steht im Fokus einer der vier Passionskantaten von Graupner. Diese Kantaten spiegeln die Bedenken um den eigenen Tod wieder in der Betrachtung des Karfreitagsgeschehens und beschreiben musikalisch den Weg von der Passion Jesu in das österliche Licht, die Auferstehung.

 

Trotzdem Graupner ein Zeitgenosse von Bach war, hat es lange gedauert, bis man begann, sich wieder seiner zu erinnern und sein Vokalwerk nach und nach zu erschließen. Grund für sein "Schattendasein" dürfte nicht zuletzt der Umstand gewesen sein, dass er seinerzeit nicht die Stelle als Leipziger Thomaskantor annahm und stattdessen Johann Sebastian Bach dort Amtsinhaber wurde. Anlässlich Graupners 330. Geburtstages führt die ökumenische Kantorei der Weinbergskirche zwei seiner Passionskantaten in der Andacht zur Sterbestunde am 29. März um 15 Uhr in der Weinbergskirche auf. Anders als bei vielen seiner barocken Zeitgenossen dominiert in Graupners Passionsmusiken nicht nur der Mitleidsgedanke mit Jesu, sondern auch die dankbare Freude und die Heilsgewissheit als Konsequenz der Leidensgeschichte.

 

Unter der Leitung von Elena Beer spielt ein Ensemble von Studenten der Musikhochschule „Carl Maria von Weber“. Als Solisten singen Maria Meckel (Sopran), Carl Thiemt (Alt), Oliver Kaden (Tenor) und Philipp Schreyer (Bariton).