Bericht von der Septembersitzung des Kirchenvorstandes

Der Kirchenvorstand hat sich bei seiner Sitzung in Kaditz ausführlich mit dem Thema Taufe befasst. Anlass war die Anregung des Landesbischofs, das diesjährige Jahr der Taufe in den Gemeinden aufzunehmen und für die Taufe zu werben, da es viele ungetaufte Kinder von Eltern gibt, wo mindestens ein Elternteil selbst getauft ist.

 

Als Vorbereitung für eine Briefaktion in unserer Gemeinde haben wir grundsätzliche Fragen bedacht:

  • Wie verstehen wir selbst unsere eigene Taufe?
  • Welches Verständnis bewegt uns, wenn wir an die Taufe von (eigenen) Kindern denken?

Vikarin Schramm hat uns dazu – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – vier Sichtweisen vorgestellt, die, wie sich zeigte, auch alle im Kirchenvorstand Befürworter fanden, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung. Diese vier Sichtweisen lassen sich in Kürze beschreiben:

 

Taufe als

  • Bekenntnis (eigenes oder stellvertretendes durch die Eltern)
  • Beginn der Zugehörigkeit: zu Kirche/Leib Christi/Kirchgemeinde vor Ort 
  • Zusage der Annahme durch Gott: Gnade, Vergebung, neues Leben, ewiges Leben 
  • Ritual am Anfang des Lebens mit der Bitte um Segen für das Kind

Weiter haben wir nach Gründen gesucht, warum wohl Eltern, die selbst getauft sind, ihre Kinder bisher nicht haben taufen lassen. Wir vermuten Folgendes:

  • die Meinung, das Kind solle einst selbst entscheiden
  • Eltern sind unsicher, fühlen sich nicht in der Gemeinde beheimatet und/oder einer christlichen Erziehung ihres Kindes nicht gewachsen
  • ein Bild von Kirche, das altmodisch und lebensfern wirkt
  • Unwissen (auch in ganz praktischen Fragen wie: wer könnte Pate werden?)
  • dass das Sakrament gleich juristische Folgen (Kirchenzugehörigkeit) hat, stößt ab
  • Uneinigkeit bei Eltern, wo nur ein Elternteil zur Kirche gehört
  • die eigene Taufe ist bis jetzt bedeutungslos geblieben
  • es hat noch nicht „gepasst“
  • keine "Angst mehr vor der Hölle"

Ausgehend von diesen Überlegungen hat der Kirchenvorstand der Redaktionsgruppe Anregungen mit gegeben, die den Taufbrief an die entsprechenden Eltern entwerfen wird. Zur Kirchgemeindeversammlung am 31.10. wird es eine Gesprächsgruppe zu diesem Vorhaben geben.

 

Nächstes Thema war die Planung der Kirchgemeindeversammlung. Außer der genannten Gesprächsgruppe nach einem Kurzgottesdienst wird es noch welche zu folgenden Bereichen geben:

  • Kirchenvorstandsarbeit und Finanzen
  • Bautätigkeiten
  • Gemeindeaufbau
  • Sozialdiakonische Arbeit in der Gemeinde

Beschlossen wurde:

  • dass als Unterstützung zur Prädikantenausbildung vorbehaltlich der Haushaltslage je am Jahresende 100 € aus dem Fortbildungsfonds der Gemeinde gewährt werden können und
  • dass der Kirchenvorstand die Bewerberin für die offene Stelle in der Offenen Jugendarbeit, Frau Likus, gern wie vorgesehen zu 85% anstellen möchte.

Friedemann Schwinger